Über mich: ...
Geboren wurde ich in Mühlhausen, Thüringen. Ich bin 46 Jahre alt, verheiratet, Mutter von drei Kindern, von denen zwei schon das Nest verlassen haben.
Ich arbeite als Neurologin und nebenberuflich als Notärztin. Mit dem Schreiben habe ich hauptsächlich deswegen begonnen, damit ich meinen Kopf frei bekomme. Während des Schreibens habe ich über die Geschichtsrecherche viele interessante und interessierte Menschen kennengelernt. Auch deswegen hat sich das Projekt gelohnt. Mittlerweile habe ich drei Romane und vier Kurzgeschichten veröffentlicht.
Als überzeugte Indie-Autorin habe ich auch gelernt, dass es keinen Verlag braucht, um erfolgreich zu sein. Die Unterstützung der Indies untereinander ist in meinen Augen unglaublich toll und beispiellos.
Bei gut 80.000 Buch-Neuerscheinungen pro Jahr ist ein gutes Marketing ausgesprochen wichtig. Deswegen habe ich die Idee für meinen Buchblog entwickelt, um dabei zu helfen, die Autoren "sichtbarer" zu machen. Aber auch die "Großen" werde ich ab und an bekritteln. Ich bevorzuge historische Romane, mag aber auch Krimis und Fantasy. Allen anderen Genres gegenüber bin ich ebenfalls aufgeschlossen.

Montag, 31. Oktober 2016

Petra Tobihn - Die Wege nach Ys


(Bildquelle: Amazon)
Titel: Die Wege nach Ys

Autor
: Petra Tobihn

Genre
: Historischer Roman

Seitenzahl
: 296

ISBN
: 978-3-73865-440-0

Was das Cover betrifft, musste ich eine Weile überlegen, ob es dazu passt. Am Ende kam ich aber zu dem Ergebnis, dass dem so ist. Es weckt Fernweh und Neugierde auf das, was da wohl kommt
.

Handlung: 340 vor Christus lässt eine junge römische Sklavin auf der Flucht ihre Tochter tief in den germanischen Wäldern zurück. Das Schicksal des kleinen Mädchens liegt nun in den Händen der Götter. So wird sie von Waldbewohnern gefunden und wie ihr eigenes Kind aufgezogen. Nachdem die beiden gestorben waren, macht sich das Mädchen auf den Weg, heraus aus dem Wald, hinein in die Ungewissheit. Ein Rabe ist dabei ihr Beschützer ...




Figuren:

Mara, Silva, Sola, Glaslagad: ein blondes, blauäugiges Mädchen mit vielen Namen, Tochter einer Römerin und Bonitus, dem Letzten seiner Blutlinie aus einer der ältesten Fürstenfamilie der Franken, aufgezogen von Fremden, die bald zu ihrer Familie wurden. Nach dem Tod der Zieheltern ist die Kleine auf der Suche nach ihren Wurzeln, nach einem Zuhause, nach Menschen, die sie lieben - beschützt von einem Raben.

Blitgard und Arne: ein älteres kinderloses Ehepaar, das abseits der Zivilisation in den Tiefen germanischer Wälder wohnte. Sie finden das Kind, nennen es Mara, ziehen es auf, was ihr bisheriges Leben auf den Kopf stellt. Sie lehren Mara alles, was sie wissen. So bringt Arne ihr das Jagen bei und Blitgard erklärt ihr die Kraft der Kräuter beim Heilen von Krankheiten.
Mikah: ein alter, weit gereister Barde und oberster Barde der Königin von Ys, mit langen weißen Haaren und bunter Kleidung nimmt Mara bei sich auf und wird ihr Lehrer. Er betrachtet sie als "leeres Gefäß, das nur darauf gewartet hatte,mit Wissen gefüllt zu werden" und freut sich über ihre Neugier und ihren ungebrochenen Wissensdurst.

Ankou: Der Tod und beste Freund, den sie je hatte.

Morwhen: Ein Druide, der sich in die junge Frau verliebt hat.

Gradlon: Altkönig in Ys, Gemahl von Silva ....


Sprache: wortgewaltig, gleich ab den ersten Worten entstehen Bilder im Kopf, die mich als Leser so schnell nicht losgelassen haben. Die Dialoge sind stimmig, wirken nicht gekünstelt. Einige Fehler in der Kommasetzung und diverse kleinere Fehlerteufelchen (dass statt das ...) stören den Lesefluss nicht wirklich. (Weiß ich doch selbst, dass man den Text x-mal lesen kann und dennoch den einen oder anderen Schnitzer übersieht)

Aufbau: chronologische Abfolge der Kapitel. Die Kapitelüberschriften sind gut gewählt und wecken Neugierde, was wohl als Nächstes kommen mag.

Zusammenfassung: Der Leser wird von Anfang an in den Bann dieser wunderbaren Geschichte gezogen. Auf der Reise durch die tiefen Wälder Germaniens, durch seltsame Graslandschaften, in prachtvolle Städte darf man miterleben, wie die Welt der kleinen, naiven Mara immer größer wird und sie zu einer intelligenten, jungen Frau heranreift. Unerwartet trifft sie auf ihren Bruder Silvanus, der das Mädchen in einer großen Menschenmenge als seine Schwester erkennt. Mara oder Silva, wie sie eigentlich heißt, wird gegen ihren Willen, ihrem rechtmäßigen Stand entsprechend, erzogen und gerät durch die Politik ihres Bruders in das Visier von dessen Feinden. Nach vielen furchtbaren Erlebnissen und wunderbaren Abenteuern scheint sie am Ziel ihrer Reise, in Ys. Viel mehr möchte ich nicht verraten.
Dieser Roman entführt den Leser für einige unterhaltsame Stunden in eine längst vergangene Welt, voll von Mythen, Sagen und fremden Göttern. In jedem Satz erkennt man, wieviel Herzblut die Autorin in ihre Geschichte gesteckt hat. Vielen Dank Petra Tobihn für dieses gelungene Werk!

Fazit: