Über mich: ...
Geboren wurde ich in Mühlhausen, Thüringen. Ich bin 46 Jahre alt, verheiratet, Mutter von drei Kindern, von denen zwei schon das Nest verlassen haben.
Ich arbeite als Neurologin und nebenberuflich als Notärztin. Mit dem Schreiben habe ich hauptsächlich deswegen begonnen, damit ich meinen Kopf frei bekomme. Während des Schreibens habe ich über die Geschichtsrecherche viele interessante und interessierte Menschen kennengelernt. Auch deswegen hat sich das Projekt gelohnt. Mittlerweile habe ich drei Romane und vier Kurzgeschichten veröffentlicht.
Als überzeugte Indie-Autorin habe ich auch gelernt, dass es keinen Verlag braucht, um erfolgreich zu sein. Die Unterstützung der Indies untereinander ist in meinen Augen unglaublich toll und beispiellos.
Bei gut 80.000 Buch-Neuerscheinungen pro Jahr ist ein gutes Marketing ausgesprochen wichtig. Deswegen habe ich die Idee für meinen Buchblog entwickelt, um dabei zu helfen, die Autoren "sichtbarer" zu machen. Aber auch die "Großen" werde ich ab und an bekritteln. Ich bevorzuge historische Romane, mag aber auch Krimis und Fantasy. Allen anderen Genres gegenüber bin ich ebenfalls aufgeschlossen.

Sonntag, 16. April 2017

Janine Achilles und Katharina Mosel - Paragrafen und Prosecco


(Quelle: Amazon)

Titel: Paragrafen und Prosecco

Autor: Janine Achilles und Katharina Mosel

Genre: Gegenwartsliteratur

Seitenzahl: 289

ISBN: 978-3-7345-2925-2

Das Cover besticht mit seiner Schlichtheit und passt ausgezeichnet zur Handlung, die hauptsächlich von den beiden weiblichen Protagonisten getragen wird.

Handlung: Karla und Ida treffen sich rein zufällig zur Weihnachtsfeier in der Kanzlei, in der Karla noch bis zum Jahresende arbeitet, wieder. Die beiden haben zusammen studiert und knüpfen mit ihren humorvollen Gesprächen scheinbar mühelos an "alte" Zeiten an. So keimt in Ida der Gedanke, gemeinsam mit Karla eine Anwaltskanzlei zu eröffnen. Begossen wird die Idee mit reichlich Prosecco...

Figuren:

Karla Martini, frischgebackene Anwältin, die zu Beginn des Romans als Vertretung für eine Kollegin in Babypause in einer renommierten Hamburger Kanzlei arbeitet, ist mit ihrer erfrischend direkten Art, mit der sie auch das eine oder andere Fettnäpfchen betritt, eine der sympatischen Protagonistinnen dieses Buches. Sie wirkt im Vergleich zu ihren beiden Freundinnen Ida und Susi häufig etwas unsicher, sodass man ihr den Sprung in die Selbständigkeit zunächst gar nicht zutraut. Umso erstaunter bin ich über die Entwicklung, die sie im Verlauf der Handlung durchmacht.

Die blonde, schlanke Ida Johannsen entwaffnet mit ihrer Quirligkeit, mit der sie es schafft, den täglichen Spagat zwischen Berufstätigkeit, dem Ehefrauendasein und ihren Mutterpflichten zu meistern. Dass dabei diverse Probleme auftreten, verwundert nicht.

Susi, ebenfalls Freundin aus Studienzeiten, ist drei Mal an ihrem Juraexamen gescheitert und hält sich mit diversen Gelegenheitsjobs, bei denen sie viele Interessante Menschen kennenlernt, über Wasser. Sie hat das Herz an der richtigen Stelle und versucht immer wieder, dasselbe an richtiger Stelle zu verschenken. Nur war der Traummann noch nicht dabei.

Sprache/Duktus: Das Klischee langweiliger Juristerei wurde von den beiden Autorinnen mit ihren spritzigen Dialogen und den zum Teil abenteuerlichen Mandanten locker widerlegt. Scheinbar trockene Fachausdrücke wurden geschickt in den Text eingebunden und so erklärt, dass auch ein Nichtjurist der Handlung gut folgen konnte. Der Spannungsbogen wurde über den Verlauf der Handlung immer weiter aufgebaut. Die Kapitel bauen chronologisch aufeinander auf.
Orthographische oder grammatikalische Fehlerteufelchen habe ich keine entdeckt.

Zusammenfassung: Ich habe mich von der ersten Seite an durch die Geschichte dieser jungen, intelligenten Anwältinnen gefesselt und bestens unterhalten gefühlt, sodass ich das Buch gar nicht mehr aus der Hand legen konnte. Gesellschaftskritische Themen wurden humorvoll verarbeitet. So wurde zum Beispiel von "Verrat an Geschlechtsgenossinnen" oder von "Rabenmüttern" geredet, nur weil man als Mutter wieder arbeiten gehen möchte. Dass die klassische Rollenverteilung (Mann geht arbeiten und Frau kümmert sich um seine Bedürfnisse, den Haushalt und die Kinder) längst obsolet ist, wird in dem Roman auf geschickte Art und Weise thematisiert. Klasse!
Ich war sehr gespannt, ob Karla nun mit ihrem Benedikt Rosen zusammenkommt, würde es ja fast vermuten. Wie konntet ihr denn das Ende offen lassen??? Geht die Geschichte noch weiter? Ich bitte darum!

Fazit: