Über mich: ...
Geboren wurde ich in Mühlhausen, Thüringen. Ich bin 46 Jahre alt, verheiratet, Mutter von drei Kindern, von denen zwei schon das Nest verlassen haben.
Ich arbeite als Neurologin und nebenberuflich als Notärztin. Mit dem Schreiben habe ich hauptsächlich deswegen begonnen, damit ich meinen Kopf frei bekomme. Während des Schreibens habe ich über die Geschichtsrecherche viele interessante und interessierte Menschen kennengelernt. Auch deswegen hat sich das Projekt gelohnt. Mittlerweile habe ich drei Romane und vier Kurzgeschichten veröffentlicht.
Als überzeugte Indie-Autorin habe ich auch gelernt, dass es keinen Verlag braucht, um erfolgreich zu sein. Die Unterstützung der Indies untereinander ist in meinen Augen unglaublich toll und beispiellos.
Bei gut 80.000 Buch-Neuerscheinungen pro Jahr ist ein gutes Marketing ausgesprochen wichtig. Deswegen habe ich die Idee für meinen Buchblog entwickelt, um dabei zu helfen, die Autoren "sichtbarer" zu machen. Aber auch die "Großen" werde ich ab und an bekritteln. Ich bevorzuge historische Romane, mag aber auch Krimis und Fantasy. Allen anderen Genres gegenüber bin ich ebenfalls aufgeschlossen.

Sonntag, 4. März 2018

Elisabeth Marienhagen - Sherlock Holmes und die Dame in Violett (Baker Street Tales 7)

(Quelle: Amazon)
Titel: Sherlock Holmes und die Dame in Violett

Autor: Elisabeth Marienhagen

Genre:  Krimis & Thriller / Detektivromane

Seitenzahl: 97

ISBN: 076PL9DY2

Das Cover zeigt eine gesichtslose Dame in Violett. Man fragt sich bereits beim Betrachten, welches Geheimnis sie umgibt.

Handlung: Sherlock Holmes und sein Partner Doktor Watson werden von der Dame in Violett und deren Schwester engagiert, damit die beiden herausfinden, wer den Sohn der Dame vergiften will. Holmes ist zu Beginn nicht überzeugt, dass es sich tatsächlich um ein Verbrechen handelt. Alle Indizien sprechen dagegen. Aber Holmes wäre nicht Holmes, wenn er nicht doch ein winziges Detail entdecken würden, das den Fall zum Fall für den Privatschnüffler macht.

Figuren:

Der ein wenig in die Jahr gekommene Sherlock Holmes, Detektiv, der mit seinem messerscharfen Verstand den neuesten Fall der Dame in Violett löst, wird sehr bildhaft dargestellt. Es ist die Rede von einem blassen Mann, der wie ein "kranker Adler mit scharf geschnittener Nase und hohen Geheimratsecken" nach Jahren der Abstinenz gegen seine Kokainsucht kämpft.

Doktor Watson, der Mediziner in dem Zweigespann, hilft mit seinem wissenschaftlichen Sachverstand bei der Lösung des Falls, der sich zu Anfang gar nicht als solcher darstellt. Watson meint, dass der kleine Junge einfach nur krank ist. Er stellt seine Kenntnisse als Mediziner zur Verfügung und hilft, wo er nur kann.

Die Dame in Violett, Lady Jane Elwood, wird als Mitvierzigerin mit "traurig dreinblickenden Augen und einem verbitterten Zug um ihren Mund" beschrieben. Sie engagiert gemeinsam mit ihrer Schwerster, Caroline Winfield, das Duo, um denjenigen auszumachen, der ihren Sohn vergiften willt. Sie ist unerschütterlich davon überzeugt, dass jemand dem Jungen nach dem Leben trachtet.

Sprache/Duktus: Die lebhaften Dialoge entführen ins London des jungen 20. Jahrhunderts, genau genommen ins Jahr 1901 und sorgen für Kurzweil. Die Sprache ist angepasst an die damalige Zeit. In der wörtlichen Rede des Sherlock Holmes schwingt immer wieder ein überheblicher Unterton mit, der hervorragend zu seiner Person passt, kurz, er redet so, wie man ihn kennt. Erzählt wird die Geschichte aus der Sicht des John Watson.
Die Kapitel sind chronologisch angeordnet. Mir ist kein Fehler in Rechtschreibung oder Grammatik aufgefallen. Allein dafür muss man der Autorin gratulieren.


Zusammenfassung: Elisabeth Marienhagen entführt den Leser ins London im Jahre 1901. Sie betraut Sherlock Holmes und seinen Freund Watson mit einem neuen Fall, den der Dame in Violett. Die Schauplätze sind sehr bildhaft beschrieben, man spürt beim Lesen förmlich den Duft der dicken Teppiche und Tapeten, den Staub auf den dicken Bilderrahmen im Haus einer Adelsfamilie, riecht den Duft von kaltem Taback, freut sich über die neuesten Errungenschaften der damaligen Zeit. Besonders gefallen haben mir die medizinischen Bezüge, wie zum Beispiel zu Prof. Kocher, dessen Operationsmethode heute noch angewendet werden, die Substitution von getrockneter Schafsschilddrüse nach Schilddrüsenoperation und die Erfindung dünner Gummihandschuhe von Professor Halstedt. Da bin ich auch als Medizinerin voll auf meine Kosten gekommen :-) Aber auch der Nichtmediziner kann hier einiges lernen.
Um nicht zu viel zu verraten, möchte ich nicht weiter ins Detail gehen. In jedem Fall möchte ich aber der Autorin zu einer gelungenen Geschichte gratulieren, die von Anfang bis Ende logisch, gut durchdacht und hervorragend präsentiert wird.

Fazit: