Titel: Abenteuer Grundschule SOKO
"Roller"
Autor: Matthias König
Genre: Kinderbuch
Seiten: 88
Das Cover
zeigt das Foto einer Schule in Mühlhausen (Margaretenschule) und macht neben
dem Titel deutlich, welche Zielgruppe angesprochen wird.
Handlung: Die Freunde Alexander, Max, Georg
und Nadine sind leidenschaftliche Rollerfahrer. Sie erleben bereits in der Grundschule
ihr erstes Abenteuer, das sie zu Detektiven macht und sie noch enger
zusammenschweißt. Als der neu erstandene Profiroller von Alex gestohlen wird,
machen sie sich auf die Suche ...
Personen:
Alexander
Kaiser (Alex) - erzählt
seine spannende Geschichte. Der Viertklässler ist stolzer Besitzer seines
"Traumrollers", für den er lange gespart hat. Er bezeichnet sich als
durchschnittlichen Rollerfahrer, meint aber, dass er die spektakulärsten Stürze
fertigbringt.
Max: der Junge mit der besten Technik
beim Rollerfahren
Georg: der Schnellste bei Fahren.
Nadine: das Mädchen, das die besten
Sprünge draufhat. ("Da schlackerst du mit den Ohren.") Außerdem hat
sie ihre drei Freunde ganz gut im Griff und immer eine Idee für die
Detektivarbeit. Schmunzeln musste ich, als Nadine den Roller von Alex das erste
Mal gesehen und die schönen Farben (giftgrün und dunkles Lila) bewundert hat.
Typisch Mädchen oder ;-) ?
Kevin,
Sandrina, Moritz, Paul und Peter die Mitglieder der "Bikerrolls", natürlich
aus der Parallelklasse, und ärgste Rivalen der "Flying Rollers".
Sprache/Duktus: Die Kindergeschichte ist in der
Ich-Perspektive aus der Sicht des Alex erzählt. Die Sprache, trifft den
Ton der heutigen Kinder und Jugendlichen. Die Texte sind temporeich
geschrieben, vor allem bei den Teilen in der XXL-Halle. Die Dialoge sind kindgerecht
und glaubhaft. Ich denke, da hat der Autor seinen eigenen Kindern auf den Mund
geschaut.
An manchen
Stelle habe ich den Erwachsenen rausgehört, z. B. "Neuerdings waren
Radwege fast überall ausgebaut und Ampelschaltungen machten es für uns Kinder sicher,
über die großen Bundesstraßen zu kommen."
Der Wortwitz
gefällt mir sehr gut, so z. B. die Namen der Lehrer (Mathe bei Frau Geduldig,
Deutsch bei Frau Englisch...) Auch der Teil mit dem Obst ... Eltern als
"Vitaminfreaks" und die bekannten Sprüche der Erwachsenen, wenn sie
möchten, dass ihre Abkömmlinge "in den sauren Apfel beißen" und
Grünzeug essen.
Rechtschreibung:
Da gab es ein paar Kleinigkeiten wie: in der wörtlichen Rede mit einem Punkt
enden, bevor das Anführungszeichen kommt und dann das Komma, z. B. "Passt
auf, dass ihr keine Stielaugen bekommt.", hörte ich mich sagen. Entweder
ein Ausrufezeichen oder den Punkt wegnehmen. (Habe ich auch anfangs falsch
gemacht, bin von netten Autorenkollegen darauf hingewiesen worden.) Wenn die
Personen bei der wörtlichen Rede wechseln, sollte eine neue Zeile angefangen
werden, damit man weiß, wer gerade was sagt. Hier und da fehlt ein Komma.
Das sind
jedoch Kleinigkeiten, die den Lesefluss nicht im geringsten stören (schon gar
nicht die Schulkinder!).
Aufbau: Die Geschichte ist in 26
chronologisch aufeinander folgende Kapitel aufgegliedert. Am Ende des Buches
gibt es noch ein Leserätsel, Projektvorschläge für die Arbeit in der Schule,
eine Notiz-Seite und einen Wochenplan. Das ist eine sehr schöne Idee.
Zusammenfassung: Mit seinem Debüt hat Matthias
König eine wunderschöne Kindergeschichte geliefert, die jeden Mühlhäuser
in Gedanken zu den Originalschauplätzen wandern lässt. Die XXL-Halle, das
Skater-Paradies schlechthin in MHL (mit Foto), Straße Hinter der Harwand,
Industriestraße, alter Blobach, Feldstraße, Tonberg, Harwand,
Schaffentorstraße, Pfortenteich, all diese Orte sind auch mir wohlbekannt,
sodass im Kopf das Kino sofort gestartet ist.
Dem Roman
fehlt es an nichts. Auch die Botschaften hinter der Geschichte werden klar: Man
darf nicht stehlen ... Kinder, die anderen Kindern helfen, denen es nicht so
gut geht, aber auch das Schicksal eines Händlers, der seinen Laden schließen
musste, weil die Leute nur noch im Internet eingekauft haben .. all das geht zu
Herzen.
Lieber
Matthias König, ich habe Dein Buch sehr gern gelesen und hoffe, dass die
Grundschuldetektive noch den einen oder anderen Fall zu knacken kriegen.
Fazit: