Plot: Johanna, Tochter eines Leibeigenen und Gawin, Sohn eines Kaufmanns, verbringen als Kinder jede freie Minute miteinander, obwohl dies von seinem Vater gar nicht gern gesehen wird. Gawin ist vom Glück begünstig und macht die Wünsche und Träume seines Vaters wahr, als er den Knappen des Hohenneuffeners vor dem Ertrinken rettet und so die Aufmerksamkeit der Adligen auf sich zieht. Als Gawin die Chance bekommt, selbst als Page und dann als Knappe des Heinrich von Hohenneuffen ausgebildet zu werden, schwören sich Gawin und Johanna ewige Liebe. Wenn er einmal ein stolzer Ritter wäre, würde er zurückkommen und sie zu seiner Frau machen. Wenn das Schicksal nicht anderes mit ihnen vorhat ...
Figuren: Johanna, Tochter eines Leibeigenen auf dem Gut von Weißenborn ist die sympatische Protagonistin dieses Werkes. Sie muss am eigenen Leib erfahren, was es heißt zu unrecht beschuldigt und gezüchtigt zu werden. Als sie sich einer Vergewaltigung entziehen will, tötet sie ihren Peiniger und wird somit vogelfrei. Sie flieht in die Wälder und versteckt sich vor der Verfolgung, als Arthur und Ivan, zwei Gesetzlose auf sie stoßen. Das junge Mädchen muss in kürzester Zeit erwachsen werden und sich ihrem harten Leben stellen. Und sie meistert alle Höhen und Tiefen. Die Figur der Johanna wird glaubwürdig beschrieben. Mir als Leserin war es unmöglich, nicht mit ihr mitzuleiden und mitzufiebern.Gawin versetzt mich in ein Wechselbad der Gefühle, am Anfang ist er der freundliche Junge von nebenan, der Johanna die Aussicht auf ein besseres Leben bieten will, im Verlauf der Handlung wird er zu einem Ekel, das selbst über Leichen geht, um seine und die Ziele seines Vaters zu erreichen. Er ist ehrgeizig und arbeitet hart. Gott sei Dank trifft er im Laufe der Geschichte die eine oder andere richtige Entscheidung, wohl auch, weil ihn sein schlechtes Gewissen plagt, vielleicht aber auch, weil in ihm doch ein guter Kern steckt?Die übrigen Figuren zum Teil auch historischen Persönlichkeiten (Berthold und Heinrich von Hohenneuffen, Kaiser Friedrich II ...) werden ebenso überzeugend dargestellt, wie die Hauptprotagonisten.
Sprache: Sprache und Dialoge sind der damaligen Zeit angepasst, aber nicht unnötig "vermittelalterlicht". Der Text liest sich flüssig. Hier gibt es aus meiner Sicht nichts negatives zu sagen.
Zusammenfassung: Es ist unmöglich in Worte zu fassen, wie beeindruckt ich von diesem Roman bin. Nicht nur die fundierten historischen Kenntnisse der Autorin machen das Lesen zu einem einmaligen Erlebnis. Auch der Erzählstil wirkt dermaßen überzeugend, dass ich als Leserin das Werk gar nicht mehr aus der Hand legen wollte.Die politischen Zusammenhänge und die Umstände im 13. Jahrhundert wurden aus meiner Sicht sehr gut erfasst und raffiniert in eine spannende Geschichte gepackt. Mich hast du in jedem Fall erreicht und überzeugt. Dieser Roman gehört in den Buchhandel gleich neben die der bekanntesten Autoren historischer Romane!!!
Fazit:
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